Beissen & Zwicken

Hier gibt es einen großen Unterschied, ein Freund sagt immer: Erst wenn es blutet, war es ein Biss. Frettchen müssen erst lernen, dass Menschenhände nicht so bissfest sind wie ein Frettchennacken. Gerade Welpen können das noch nicht einschätzen und bedürfen Erziehung. Es gibt einige Methoden um Frettchen etwas Vorsicht einzutrichtern. Man kann nach einem Biss das Frettchen im Nacken nehmen und ein strenges "Nein" oder "Aus" äußern. Dann setzt man es weg.

Leider verstehen einige Nasen das als Spielaufforderung und es nützt absolut nichts. Ich persönlich puste dem Frettchen auf die Nase und habe damit gute Erfolge erzielt. Andere halten das Frettchen solange fest, bis es sich nicht mehr wehrt. Man muss für sich selbst herausfinden, was bei seinen Frettchen ‚fruchtet’. Aber es gilt immer: niemals mit Gewalt! Stubser auf die Nase, Schläge oder dergleichen sind absolute No Gos! Es kann passieren, dass ein Frettchen seinen Biss nicht mehr lösen will; dann nützt es nichts die Hand (oder betreffenden Körperteil) aus dem Maul ziehen zu wollen. Dies verursacht allenfalls noch tiefere Wunden. Besser ist es, das Maul seitlich ganz vorsichtig (!!!) aufzuhebeln und sich dann dem Biss zu entziehen.

Frettchen bissigkeit

Wichtig beim Umgang mit beißenden Frettchen ist auf alle Fälle Geduld und keine körperlichen Bestrafungen, denn die würden das Zutrauen noch weiter schwächen oder vorhandenes Zutrauen zerstören.

Es gibt verschiedene Gründe warum Frettchen beißen und verschiedene Arten des Beißens.

Welpen zwicken oft im Spiel sehr fest zu, da sie noch nicht gelernt haben, daß man nur bei anderen Frettchen, die auch befellt sind fest beißen darf.

Jungfrettchen haben dann auch oft noch Phasen wo sie austesten wie weit sie gehen können und auch da zwicken sie sehr fest. Sie probieren einfach aus, ob sie das beim Menschen machen dürfen.

Spielaufforderungsbiß: Frettchen stürzt auf einen zu - beißt oder zwickt irgendwohin und läuft wieder weg.

Schleck-Schleck-Knabber-Beiß: Bei der gegenseitigen Fellpflege schlecken Frettchen einander zuerst, dann knabbern sie im Fell des anderes. In Ermangelung des Fells beim Menschen knabbern sie dann eben an der Haut.

Frettchen die nie richtig an die Hand gewöhnt wurden, die zu wenig Kontakt zum Menschen hatten haben im Welpen und Jugendalter den richtigen Umgang mit Menschen nicht erlernt und es muß ihnen erst beigebracht werden.

Angstbeißen: Verschreckte, ängstliche Frettchen, die zu wenig Umgang mit dem Menschen hatten oder schlecht und brutal behandelt wurden, beißen oft aus Angst zu.

Ranzbeißen: einzeln gehaltene Rüden, die in der Ranz sind, beißen oft zu und versuchen dann die Hand, den Fuß zu verschleppen. Sie stehen oft sehr stark unter dem Druck ihrer Sexualtriebe und in Ermangelung eines Frettchenpartners versuchen sie sich dann beim Menschen auszuleben.

Wenn dein Frettchen beißt oder zu heftig zwickt, dann solltest du sein Verhalten genau beobachten und einmal feststellen um welche Art des Beißens es sich handelt.